kathrin jakubzik

••• zeichnungen •••

flugasche

Der Einfluss von Flugasche und Microsilica auf die Dichtigkeit von Zementmörtel“, 2020

bewehrte Betonplatte • 40 x 77 cm, Seifenblasen auf Kunststoffplatte • 120 x 67 cm

In der Arbeit wird der Versuch unternommen, die eigene Diplomarbeit an der Technischen Universität Berlin aus dem Jahr 1996 im Bauingenieurwesen, Fachgebiet Baustoffkunde, in eine künstlerische Arbeit zu transformieren.

Zementmörtel besteht aus feinem Kies, Zement und Wasser. Der zunächst pulverförmige Zement reagiert mit dem zugegebenen Wasser zu Zementstein und umschließt die Kieskörner, so dass ein mehr oder weniger festes Gefüge entsteht. In der Diplomarbeit von 1996 wurde im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsprojektes untersucht, inwieweit Zusatzstoffe wie Flugasche und Microsilica, beides Abfallprodukte aus der industriellen Produktion, im Zementmörtelgefüge eine höhere Dichte und Festigkeit bewirken können. Dazu wurden Probekörper mit unterschiedlichen Anteilen der einzelnen Zementmörtelkomponenten hergestellt. Nach dem Aushärten der verschiedenen Probekörper wurden diese einer Untersuchung unter einem hochauflösenden Elektronenmikroskop unterzogen. Die Bilder gaben Aufschluss über die jeweilige Dichte des Zementsteingefüges.

Diese elektronenmikroskopischen Aufnahmen nun waren Inspiration für die künstlerische Arbeit. Die große Tafel stellt quasi einen Blick in den Zementstein dar, abstrahiert und in einem künstlerischen Prozess zu einer neuen, eigenen Ausdrucksform entwickelt. Durch die gewählte spielerische Seifenblasentechnik mit schwarzer Zeichentusche ergibt sich eine Leichtigkeit sowohl im Herstellungsprozess als auch im Ergebnis. Im Gegensatz dazu die selbst hergestellte zweite Platte bestehend aus Zementmörtel, die den Ausgangspunkt der künstlerischen Arbeit darstellt und ihre Schwere schon im Eigengewicht trägt.

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